Beweissicherung und Expertisen
Mit einer Beweissicherung im Bauwesen wird der aktuelle Zustand eines Bauwerks festgehalten. Für gewöhnlich findet die Beweissicherung vor Baubeginn statt, kann aber auch zu jedem Zeitpunkt während der Ausführungsphase relevant werden. Im Idealfall wird dabei der Ist-Zustand so dokumentiert, dass im Falle von später entdeckten Bauschäden eindeutig geklärt werden kann, wer dafür verantwortlich ist.
Werden Bauschäden entdeckt, stellt sich oft die Frage, ob diese tatsächlich mit der Bauausführung entstanden sind oder nicht sogar schon vorher vorhanden waren. Ohne rechtssichere Beweise kann dies in Streitigkeiten enden und zu unnötigen Mehraufwänden führen, um den Fall bestmöglich zu klären.
Häufig werden Anwohner oder Besitzer der angrenzenden Gebäude erst während der Bauarbeiten aufmerksam. Sie nehmen ihre Umgebung anders wahr und entdecken Schäden, die allerdings schon vorher da gewesen sein können. Im Nachhinein zu belegen, dass Schäden schon vor Beginn der Baumassnahmen vorhanden waren, ist äusserst schwierig. Im Falle von fehlenden Beweisen geht die Pflicht zur Mangelbeseitigung hin zum ausführenden Unternehmen. Liegen stattdessen Gutachten oder andere rechtssichere Dokumente als Beweis vor, können diese das Bauunternehmen erheblich entlasten.